Netzwerkstelle HIV und Migration

Fast Track Cities Initiative

Was ist die FTCI?

Die Fast-Track Cities Initiative to End Aids“ ist eine Initiative, die von UNAIDS/WHO am Weltaidstag 2014 in Paris gegründet wurde. Berlin trat 2016 als erste deutsche Stadt dieser Initiative bei. Ziel dieses internationalen Städte-Netzwerks, dem mittlerweile über 300 Metropolen angehören, ist es, Aids weltweit bis 2030 zu besiegen.

Dafür wurden zunächst folgende Meilensteine definiert:

•   90  Prozent der HIV-Infizierten wissen von ihrer Infektion
•   90 Prozent davon haben Zugang zur Behandlung
•   und bei 90 Prozent der Behandelten ist das Virus „unter der Nachweisgrenze“
•   Null Diskriminierung von Menschen mit HIV

2021 erfolgte international die Anhebung der ersten drei Zielwerte auf 95%. Berlin gelang es bereits 2019, die ersten drei Ziele der Kaskade zu erreichen. Aktuell schätzt das RKI, dass in Berlin 92% der Infizierten von ihrer Infektion wissen, 98% davon Zugang zur Behandlung haben und dass das HI-Virus bei 96% der Menschen, die unter Behandlung stehen, nicht mehr nachweisbar ist.

Das vierte, schwer messbare Ziel „Null Diskriminierung“ wird oft vernachlässigt, obwohl der Abbau von HIV-bezogener Stigmatisierung und Diskriminierung als wichtige Voraussetzung auf dem Weg zu einer aidsfreien Welt gesehen wird. Denn Diskriminierung verhindert den Zugang von Menschen zu Information, zur Prävention, zu Behandlung und Unterstützung bei einer HIV-Infektion. Die Angst vor Stigmatisierung und Diskriminierung kann Menschen davon abhalten, sich testen zu lassen, ihren Status offenzulegen oder HIV-bezogene Dienste in Anspruch zu nehmen. Zudem schaden Stigma und Diskriminierung dem Wohlbefinden von Menschen und ihrer Gesundheit.

Die Netzwerkstelle
im Rahmen der FTCI

Die Projekte von VIA "Netzwerkstelle HIV und Migration" und "Afrikaherz" waren auf dem FTC-Summit 2022 anwesend.

Aus diesen wichtigen Gründen engagiert sich die Netzwerkstelle seit Beginn des Berliner Fast-Track-City-Prozesses für den Abbau HIV-bezogener Stigmatisierung. Hierzu organisierte sie u. a. zwei Planungsworkshops mit den wichtigsten Berliner Akteuren aus dem Handlungsfeld HIV/AIDS, in denen träger übergreifend Handlungsfelder und Ziele für den Abbau von Stigmatisierung und Diskriminierung erarbeitet wurden. Diese Planungsgrundlagen wurden in den darauffolgenden Monaten durch Arbeitsgruppen vertieft und konkretisiert und bei HIV im Dialog im September 2019 präsentiert, auch um die Berliner Politik für eine ideelle und finanzielle Unterstützung dieses wichtigen Prozesses zu gewinnen.

Einige Ziele wurden in der Folge trotz Corona und fehlender Mittel erreicht, zum Beispiel:

·   der Berliner Senat hat die „Arbeitgeberdeklaration“ der Deutschen Aidshilfe unterzeichnet und sich damit zu einem diskriminierungsfreien Umgang mit HIV-positiven Menschen im Arbeitsleben bekannt.

•  Menschen ohne Krankenversicherung erhalten Zugang zur medizinischen Versorgung durch die Clearingstelle und den Checkpoint BLN und damit auch zu HIV-Medikamenten.

Dem Berliner FTC-Summit 2021  folgend, wurde Anfang 2022 das „Fast-Track-City Netzwerk Berlin gegründet, um gemeinsam für das Erreichen der FTC-Ziele zu kämpfen. Diesem Zusammenschluss gehören mittlerweile 75 Vertreter:innen aus über 30 Organisationen an. Auf seinen Wunsch hat die Netzwerkstelle die Koordination des Fast-Track-City-Netzwerks übernommen.

Fast-Track-City Woche 2022

Die Fast Track City Woche fand 2022 vom 28.09 bis zum 08.10.2022 statt.

Die Eröffnungs- und Abschlussveranstaltungen wurden aufgezeichnet. Mitschnitte des Streams sind zugänglich über die Webseite der Fast-Track-City Summit Berlin.

Die Organisation der FTCI

Die Initiative organisiert sich in verschiedenen Arbeitsgruppen, die die Schwerpunkte erarbeiten. Diese treffen sich regelmäßig, um Neuigkeiten zu besprechen.
 

Gemeinsamer Ordner

Hier finden Sie unseren gemeinsamen Ordner mit viele Informationen und Ressourcen.

Zugangsdaten:

Nutzername: FTC-NW

PW: 0 Stigma!

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