Netzwerkstelle HIV und Migration

Fast Track Cities Initiative to End Aids

Was ist die FTCI?

Die Fast-Track Cities Initiative to End Aids“ ist eine Initiative, die von UNAIDS/WHO am Weltaidstag 2014 in Paris gegründet wurde. Berlin trat 2016 als erste deutsche Stadt dieser Initiative bei. Ziel dieses internationalen Städte-Netzwerks, dem mittlerweile über 300 Metropolen angehören, ist es, Aids weltweit bis 2030 zu besiegen.

Dafür wurden zunächst folgende Meilensteine definiert:

•   95  Prozent der HIV-Infizierten wissen von ihrer Infektion
•   95 Prozent davon haben Zugang zur Behandlung
•   und bei 95 Prozent der Behandelten ist das Virus „unter der Nachweisgrenze“
•   Null Diskriminierung von Menschen mit HIV

Aktuell schätzt das RKI, dass in Berlin 92% der Infizierten von ihrer Infektion wissen, 98% davon Zugang zur Behandlung haben und dass das HI-Virus bei 96% der Menschen, die unter Behandlung stehen, nicht mehr nachweisbar ist.

Das vierte, schwer messbare Ziel „Null Diskriminierung“ wird oft vernachlässigt, obwohl der Abbau von HIV-bezogener Stigmatisierung und Diskriminierung als wichtige Voraussetzung auf dem Weg zu einer aidsfreien Welt gesehen wird. Denn Diskriminierung verhindert den Zugang von Menschen zu Information, zur Prävention, zu Behandlung und Unterstützung bei einer HIV-Infektion. Die Angst vor Stigmatisierung und Diskriminierung kann Menschen davon abhalten, sich testen zu lassen, ihren Status offenzulegen oder HIV-bezogene Dienste in Anspruch zu nehmen. Zudem schaden Stigma und Diskriminierung dem Wohlbefinden von Menschen und ihrer Gesundheit.

Die Netzwerkstelle im Rahmen der FTCI

Aus diesen wichtigen Gründen engagiert sich die Netzwerkstelle seit Beginn des Berliner Fast-Track-City-Prozesses für den Abbau HIV-bezogener Stigmatisierung. Hierzu organisierte sie u. a. zwei Planungsworkshops mit den wichtigsten Berliner Akteuren aus dem Handlungsfeld HIV/AIDS, in denen träger übergreifend Handlungsfelder und Ziele für den Abbau von Stigmatisierung und Diskriminierung erarbeitet wurden.

Dem Berliner FTC-Summit 2021 folgend, wurde Anfang 2022 das „Fast-Track-City Netzwerk Berlin“ (FTC-NW) gegründet, um gemeinsam noch stärker für das Erreichen der FTC-Ziele zu kämpfen.  Diesem Zusammenschluss gehören mittlerweile 84 Vertreter:innen aus fast 40 Projekten, Einrichtungen und Behörden an. Hierzu gehören zum Beispiel: Berliner Aidshilfe; Bundesministerium für Gesundheit; Checkpoint BLN, der Paritätische Berlin; Deutsche Aidshilfe; Fixpunkt; Hilfe für Jungs; HIV-Schwerpunktpraxen; Hydra; Robert-Koch-Institut (RKI); Sonar, Safer Sex Berlin; Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege; Schwulenberatung Berlin; St. Joseph Krankenhaus; Vaterblut; VIA, Regionalverband Berlin Brandenburg; Zentrum für Sexuelle Gesundheit mit allen Standorten; ZIK gGmbH; Mann-O-Meter. In diesem Sinne unterstützt die Netzwerkstelle die Arbeit des Netzwerks und organisiert aktiv den jährlichen Summit sowie die regelmäßigen Plena in Zusammenarbeit mit den anderen Akteur:innen.

Einige Ziele wurden in der Folge trotz Corona und fehlender Mittel erreicht, zum Beispiel:

·   der Berliner Senat hat die „Arbeitgeberdeklaration“ der Deutschen Aidshilfe unterzeichnet und sich damit zu einem diskriminierungsfreien Umgang mit HIV-positiven Menschen im Arbeitsleben bekannt.

•  Menschen ohne Krankenversicherung erhalten Zugang zur medizinischen Versorgung durch die Clearingstelle und den Checkpoint BLN und damit auch zu HIV-Medikamenten.

Die Projekte von VIA "Netzwerkstelle HIV und Migration" und "Afrikaherz" waren auf dem FTC-Summit 2022 anwesend.
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